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Skizze und motivation

Michael Baumstark gepostet: 14 Juni, 2024 / bearbeitet: 14 Juni, 2024
Skizze und motivation
Skizze und motivation

Wenn sich so manch einer meine Skizzen anschaut, fragt dieser gelegentlich danach; was ich mir gedacht habe, dieses Motiv so darzustellen!
Meine Intension ist simpel, das Motiv einfach schnell abzubilden, zu erfassen. Ich antworte dann oft! Wichtig ist, was der Betrachter denkt.
Ich selbst denke sehr viel beim Zeichnen, sehr banales und eigentlich uninteressant für den Fragenden. Etwa, wie muss jetzt dieser Schatten angelegt sein, wie ich nun diese Linie führen sollte. Drück ich den Stift stärker auf, oder sanfter. Wie ist die richtige Position der Nase zu den Augen und wo sind die Wimpern, die Augenbrauen und in welchem Winkel zueinander stehen diese. Wie schattiere ich jetzt bloß die Haare angemessen. Also ganz banale Gedanken. Die Skizze gibt keine Zeit zum Denken, etwa an eine Bildkomposition, nur schnelle Linien kurz und knapp, das Wesentliche, am den richtigen Platz kritzeln.
Allerdings, auch heute noch ist für mich das leere Blatt Papier eine echte Schwelle! Die erste Linie muss sitzen, das geht nur ganz schnell, flott, ich bin sehr ungeduldig. Nichts ist Routine, eine Skizze beende ich nie komplett, ich lasse ihr Raum für Gedanken, für die/den Gedanken der Betrachterin.

Skizzen dienen lediglich als Vorlage für nachfolgende Ausarbeitungen in einem eigenständigen Werk. Manche von ihnen werden auch keine weitere Verwendung finden. Viele der Skizzen dürfen durch aus auch als misslungen erscheinen, dennoch ist ihr Wert enorm, da daraus präzisere Darstellungen abgeleitet werden können. Die Skizze als solche, dient also nur der groben Formulierung der Idee, welche zu einem Ganzen führt. Die Skizze für sich ist dabei dennoch ein eigenständiges Werk, ganz einzigartig!

Michael. B a u m s t a r k
Zeichnung. Bild. Kunst

Skizzen gehören im Rahmen des künstlerischen Schaffens nicht in die Kategorie veröffentlicht zu werden. Sie verbleiben gehütet im Schmuckkästchen des Urhebers. Skizzen markieren den Weg zur angestrebten Darstellung eines erdachten Werkes. Sie sind als Idee geboren, oft wieder verworfen und neu formuliert, wieder und wieder, bis es passt und die ersonnene Aussage zutrifft. Das Ausstellen und Anbieten von Arbeitsskizzen ist eigentlich unüblich, dennoch, die unfertige Skizze ist gerade so Besonders.

Die Skizzen bleiben im Verborgenen, oder werden gar entsorgt. Künstler vernichten oft ihre Skizzen nach dem Anfertigen des Hauptwerkes, sind sie doch nur schnelle Vorformulierungen für ein Ziel. Die Skizze als schnelles Abbild des Gedankens, sie trifft nicht korrekt die Proportionen, hin gekritzelt, scheinbar und doch tatsächlich auf dem Malgrund ausgeformt, modelliert. Licht und Schatten schaffen erst später Tiefe, meist fehlt das der Skizze. Sie erscheint nicht wie eine Skulptur, nicht räumlich, ganz monochrom stellt sie sich dar, die Idee. Die Illusion des Gedankens, eine Fotografie der Erinnerung, festgehalten auf dem Malgrund. Das Werkzeug ist der Stift und die zeichnende Hand, die den Gedanken fotografiert!

Die Skizze hat für die/den Betrachter/in möglicherweise keine erkennbare Komposition, sie ist unfertig, unvollkommen, skurril, das soll auch genauso sein. Das ist das spannenden daran, darum geht es. Die eigentliche Komposition will erst wachsen, sie erfolgt später nach dem Ende der Entwurfsphase, dann auch auf einem meist besseren Malgrund. Andere Werkzeuge werden dann benutzt, vielleicht ein Pinsel, Spachtel, Kreide, Bundstift und Farben. Möglicherweise verwandelt sich die Skizze nach ihrer Metamorphose in ein Gemälde, in eine Graphik, oder doch in einer neu überarbeiteten Zeichnung. Dann ist es keine Skizze mehr, eventuell erwacht sie als Relief, Skulptur oder Statur zum Leben. Die Skizze hat ihre Aufgabe erfüllt, sie kann abgelegt und vergessen werden, sie war ja nur der Weg zum Ziel, sie ist wertfrei.

Michael baumstark 2024

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